Dieses Mal gab es sogar eine gigantische Lesung der Mängelexemplare mit sieben Familienmitgliedern. Und was soll ich sagen …
… es war ein hammergeiler Abend 🙂
Im Rahmen des Buchmesseprogramms „Leipzig liest“ haben sich am 18. März 2016 sieben Autoren der Mängelexemplare-Familie in der SoupBar Summarum versammelt, um aus ihren ME-Geschichten vorzutragen.
Zwischenzeitlich tummelten sich über 50 Leute um uns Autoren. Gefühlte Temperatur: 38 Grad.
Ganz kurz zum Hintergrund:
Mängelexemplare ist eine mehrfach prämierte Anthologiereihe mit deutschsprachigen Genregeschichten. Bisher sind drei Bände erschienen, die sich den verschiedensten Facetten des Horrors und der Phantastik widmen. Die mittlerweile fast 40 beteiligten Autoren, Grafiker, Lektoren, Künstler und Verleger sind für mich die Mängelexemplare-Familie. Über Facebook und mit Treffen zu Veranstaltungen wie der Leipziger Buchmesse versuchen wir, in Kontakt zu bleiben.
Dieses Mal gab es sogar eine gigantische Lesung der Mängelexemplare mit sieben Familienmitgliedern. Und was soll ich sagen …
… es war ein hammergeiler Abend 🙂
Freunde treffen, Suppe schlürfen und vorlesen
In den vergangenen Jahren konnte ich bereits einige Autoren aus der Mängelexemplare-Familie kennenlernen. Diesen März war es mir (die Grinsebacke in der Mitte) eine besondere Freude und Ehre, endlich meine lieben Autorenfreunde Bernar LeSton (links) und Torsten Scheib (rechts) in die Arme nehmen zu dürfen.
Trotz des großen Gedränges konnten alle Zuhörer, Groupies und Verirrten (ja, auch von denen gab es eine handvoll) irgendwie einen Platz finden. Und sei es die hinterste Ecke der Couch. Einige saßen anfangs sogar auf dem Boden.
Wie? Ihr glaubt nicht, dass so viele Leute zu einer L-e-s-u-n-g kommen würden, echt jetzt so ganz ohne Video, ohne Musik und selbst die Smartphones sollten weitestgehend in den Hosentaschen bleiben? Doch! Obwohl „nur“ gelesen wurde, war die Bude rammelvoll. Geil!
Nachdem Jana mit einem kurzen Gedicht die Stimmung angeheizt hatte, eröffnete Torsten Scheib den Mängelexemplare-Reigen. Er entführte uns in seinen abgefahrenen Lost Place, wo die Physik ihre eigenen Gesetze entwickelt hat. Die Novelle ist Teil der im Sommer erscheinenden vierten Ausgabe der Reihe – Mängelexemplare: Heimgesucht.
Die liebe Lisanne servierte uns Auf dem Silbertablett (Mängelexemplare: Haunted) genügend Gründe, warum es keine gute Idee ist, die Geister der Vergangenheit zu rufen. Erst recht nicht, wenn diese in einem verlassenen Krankenhaus spuken …
Ihren Vortrag könnt ihr sogar nachhören. [su_audio url=“https://www.constantin-dupien.de/wp-content/uploads/2016/03/Lisanne-Surborg-Auf-dem-Silbertablett.mp3″]
Steffie Maucher, die Königin des bösartigen Horrors, war ausnahmsweise ganz handzahm und hat artig aus ihrer Geschichte Die Witwe des Malers (Mängelexemplare: Haunted) vorgetragen.
Vor drei Jahren hatte es an selber Stelle (der Stuhl stand nur vier Meter weiter hinten) für die Zuhörer noch „intesessante“ Kochrezepte gegeben, dieses Mal sprühte der Horror ein wenig subtiler, dafür aber nicht minder spannend!
Nach der Halbzeitpause durfte ich an diesem tollen Abend selbst aktiv werden. Meinen Beitrag aus Mängelexemplare: Heimgesucht, vorläufig noch unter dem Arbeitstitel Das Haus firmierend, könnt ihr euch sogar auf Video anschauen. Außerdem hatte ich mit im Gepäck einige Ausschnitte aus meinem Roman Ruf der Dunkelheit, den ich gemeinsam mit Vincent Voss geschrieben habe.
Schaut einfach mal rein, ihr könnt so auch ein klein wenig die Atmosphäre des Abends einfangen:
[su_youtube url=“https://youtu.be/ePctByoUDSg“ width=“800″ height=“460″]
Zwischendrin durfte der Barkeeper meines Vertrauens und gleichzeitig auch der Inhaber des Etablissements immer wieder Cocktails, Suppen und Kaltgetränke nachreichen. Für das leibliche Wohl war also gesorgt 🙂
Der Mann mit dem Zylinder … Bernar LeSton ist ein hervorragender Entertainer. Und wenn er seinen riesigen Folianten auspackt, ist die Menge bereits tief in den Bann gezogen. So auch, als er uns seine Nachtgespenster (Mängelexemplare: Haunted) präsentierte.
Der bekanntes Autor des Abends zeigte keinerlei Starallüren, sondern bewies die Willenskraft eines Löwen: selbst ein geplatzter Autoreifen konnte Michael Marrak nicht davon abhalten, uns an einen geheimnisvollen Ort zu entführen – Der Steinhafen (Mängelexemplare: Heimgesucht).
Angereist mit einem Ersatzauto, hatte er nicht einmal die Chance, sich richtig vorzubereiten. Der Stimmung und Vortragekraft eines Michael Marrak tat dies jedoch keinen Abbruch.
Jana Oltersdorff, die mit ihrem Gedicht Feuertanz den Abend einleitete, beendete ihn ebenso famos mit ihrer Erzählung Blind Date. Beide Beiträge stammen aus dem Erstling Mängelexemplare und andere makabre Geschichten.
Es war ein toller Abend … aber auch ein anstrengender.
Sichtlich gezeichnet, stützten sich der Herausgeber und sein Verleger gegenseitig.
Um 9 Uhr sollte die Lesung beginnen. Aufgrund des Ansturms begann der erste Vortrag jedoch erst dreiviertel Zehn. Dieses Foto ist irgendwann nach 1 Uhr entstanden, als die letzten Besucher die Suppenbar gerade verließen.
Ich hoffe, dass ich auch 2017 wieder so müde, aber glücklich in die Kamera schauen werde. Wenn es erneut heißen wird:
Mängelexemplare und andere makabre Autoren.